
9 Jun 2010
FAHRSIMULATOR VON MOOG SORGT FÜR REALISTISCHE TESTFAHRTEN FÜR FERRARI-PILOTEN
Der vom Formel-1-Team eingesetzte Fahrsimulator übertrifft alle Erwartungen
AMSTERDAM, 9. Juni 2010 – Moog Industrial Group, ein Geschäftsbereich der Moog Inc. (NYSE: MOG.A und MOG.B) und ein führender Anbieter von technologisch anspruchsvollen Flugsimulations- und Testsystemen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie, hat der Scuderia Ferrari im italienischen Maranello einen neuen Testsimulator für die Formel-1-Abteilung geliefert.
Nach zwei Jahren Entwicklung wurde der neue dynamische Fahrsimulator an das F1-Ferrari-Team übergeben. Bestehend aus einem kompletten Softwarepaket, einem Cockpit und einer eigenen Bedienerstation bietet diese individuell auf den Fahrer zugeschnittene Antriebslösung anspruchsvolle Testmöglichkeiten. Der Simulator wird zur Trainingsstrecke. Im Vergleich zu konventionellen Fahrsimulatoren unterscheidet sich dieses System durch seine Fähigkeit, bei höherer Frequenz bzw. Geschwindigkeit betrieben zu werden und damit realistischere Fahrbedingungen zu simulieren.
Ferrari beauftragte Moog mit der Herstellung eines integrierten flexiblen Simulations- und Testsystems, das die sehr speziellen und höchst anspruchsvollen Anforderungen der Formel-1-Rennwagen erfüllen sollte. Nur dank eines engen und vertrauensvollen technischen Austauschs war es möglich, die großen technischen Herausforderungen zu bewältigen. Insbesondere die Anforderungen an dem Simulator nach kurzen Latenzzeiten und hoher Bandbreite führte dazu, dass auch im Bereich der Materialen Fortschritte erzielt werden konnten. Um eine höhere Steifigkeit und eine niedriges Gewicht zu erreichen, wird jetzt Kohlefaser eingesetzt.
Hierzu Marco Fainello, Leiter der Abteilung Vehicle Performance bei Ferrari: "Der dynamische Fahrsimulator erfüllt all unsere Anforderungen und Erwartungen an ein System, mit dem zum einen das Fahrzeugdesign getestet werden kann und zum anderen die Fahrer Trainingsmöglichkeiten erhalten. Die zwei Jahre enger Zusammenarbeit mit Moog zur Entwicklung dieses Systems haben dazu beigetragen, dass wir heute ein Maximum an Nutzen aus einem High-Tech-Simulationssystem ziehen können."
Die Testfahrer von Ferrari nutzen bereits den neuen Simulator, der ihnen ein deutlich realistischeres Fahrgefühl vermittelt sowie eine präzise und sofortige Reaktion auf jedes Fahrmanöver bietet.
"Wir nutzen den Fahrsimulator, um aktuelle und auch zukünftige Fahrzeugdesigns zu testen und neue Fahrer auf die verschiedenen neuen Formel-1-Strecken vorzubereiten. Wir können so für beide Szenarien die Fahrzeit auf der Teststrecke reduzieren und das Training unabhängig von Wettervorhersagen zuverlässig planen“, fügt Fainello hinzu.
Der Fahrsimulator simuliert echte Rennstreckenbedingungen und wird zum Testen unterschiedlicher Fahrzeugeigenschaften eingesetzt, darunter beispielsweise den Einfluss der Flügel- oder der Bremseinstellungen auf die Leistung des Wagens. Die hohe Wiedergabetreue des Simulators erlaubt es dem Fahrer, die Unterschiede zu spüren, die durch bestimmte Modifikationen an einzelnen Fahrzeugkomponenten entstehen. Darüber hinaus unterliegen die Fahrer so keinen Trainingseinschränkungen, was Zeit und Geld spart, ohne dabei gegen die Trainingsregeln der FIA zu verstoßen.
Pim van den Dijssel, Europäischer Vertriebsleiter bei Moog, fügt hinzu: "Wir haben bei der Entwicklung des Fahrsimulators in unserem Werk eng mit den Ingenieuren von Ferrari zusammengearbeitet und daher freut es uns allen um so mehr heute zu hören, wie positiv die Reaktionen der Ferrari-Testfahrer auf das neue System sind."
Ferrari forderte, dass der Simulator für hohe mechanische Frequenzen ausgelegt wurde, so dass die Fahrer eine möglichst realitätstreue Wahrnehmung des Fahrverhaltens bekommen und sehr viel höhere Beschleunigungen und Geschwindigkeiten als bei Standardsystemen erzeugt werden. Dies gehörte zu den anspruchsvollsten Herausforderungen des Projekts und führte dazu, dass Moog neue Aktuatoren entwickelte, um für die gewünschte Stärke und Steifigkeit bei niedrigerem Gewicht zu sorgen, was auch für das Cockpit von großer Bedeutung war.
Eine höhere Bandbreite und geringere Latenz sorgen dafür, dass der Simulator präziser und schneller auf Lenkung und Bremsen anspricht und so den Testfahrern die notwendige Realitätstreue für eine korrekte Wahrnehmung und Beurteilung des Fahrverhaltens bietet.
Der Testpilot „fährt“ vor einem Megabildschirm, auf dem er einen Blickwinkel von über 180° hat. Zehn Mehrprozessor-Computer mit insgesamt 60 GB Arbeitsspeicher steuern das System und produzieren dabei ca. 5 GB Daten pro Tag. Auch für die Akustik ist gesorgt: Im Simulator ist ein 3.500 Watt Dolby Surround 7.1 Soundsystem integriert.
"Wir sind über den Erfolg dieses dynamischen Fahrsimulators für Ferrari begeistert. H2IL-Simulationen (eine Kombination aus „Hardware in the loop“ und „Human In the Loop“) in einem Fahrsimulator sind ein Bereich, in dem wir auf über 20 Jahre Erfahrung zurückblicken können, als Moog mit seinen Fortschritten in der Motion-Cueing-Technik Pionierarbeit leistete. Mit dem Ferrari-Software-Modell erreichen wir dank einer weiterentwickelten Plattformkinematik und optimierter Bewegungsalgorithmen eine bessere Realitätstreue", fügt van den Dijssel hinzu.
Bei der Entwicklung dieses anspruchsvollen Fahrsimulators war das ganze Motion-Control-Know-how von Moog gefragt. So wurde aus jedem Detail des Mechanikdesigns ein Schlüsselelement für die Verbesserung der Leistung des Gesamtsystems, sowie des Fahrkomforts und der Sicherheit der Fahrer. Dieser dynamische Fahrsimulator wird sicherlich ein zentraler Baustein im neuen Ferrari-Konzept für den Testwagen der Zukunft und den Erfolg auf der Rennstrecke.
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Über Moog Industrial
Moog Inc. ist ein weltweit operierender Spezialist für Design, Fertigung und Integration von Präzisionsregelungskomponenten und -systemen. Der Geschäftsbereich Moog Industrial entwickelt und fertigt hoch leistungsfähige Antriebslösungen auf der Grundlage elektrischer, hydraulischer und hybrider Technologien, flankiert von hoch spezialisierten Beratungsleistungen für unterschiedlichste Einsatzbereiche, einschließlich Kunststoffindustrie, Metallumformung, Energieerzeugung, Windenergieanlagen, Test- und Simulationssysteme. Wir unterstützen leistungsorientierte Unternehmen bei der Konzeption und Entwicklung ihrer Maschinen der nächsten Generation. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte Moog Industrial einen Umsatz von USD 455 Millionen. Die Geschäftseinheit betreibt 40 Standorte weltweit und ist Teil von Moog Inc. (NYSE: MOG.A und MOG.B), die zuletzt einen Umsatz von USD 1,849 Milliarden erwirtschaftete. Weitere Informationen siehe www.moog.com/industrial im Internet.
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Aldo Costa, Technischer Direktor, Gestione Sportiva Ferrari F1 und Pim van den Dijssel, Vertriebsleiter Europa, Moog bei Ferrari. (Photo: Courtesy of Ferrari)
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