
27 Oct 2009
Bio Base Europe Training Centre auf dem Weg zur Eröffnung in 2011
Einzigartige Schulungs- und Ausbildungsstätte auf neuestem Stand der Technik schließt die zweite Projektphase von Bio Base Europe ab und führt das Expertenwissen der Bioindustrie in Europa zusammen
Gent, 27. Oktober 2009 – Bio Base Europe, eine im April 2009 gestartete Initiative des Biopark Terneuzen und des Ghent Bio-Energy Valley, liegt mit der voraussichtlichen Eröffnung ihres biotechnisch ausgerichteten Training Centre Anfang 2011 voll im Plan. Das Zentrum sieht als erstes seiner Art eine Pilotanlage und Schulungseinrichtungen speziell für die Bioindustrie vor. Ziel der Initiative ist es, die Entwicklung einer nachhaltigen, biotechnisch basierten Wirtschaft in Europa zu fördern und zu beschleunigen. Bio Base Europe ist das größte im holländisch-flämischen Grenzgebiet jemals bewilligte Interreg-Projekt und auf dem Weg, die Region zur wichtigsten Schnittstelle der europäischen Biowirtschaft zu machen.
Das Bio Base Europe Training Centre entspricht einer Investition in Höhe von EUR 8 Millionen. Es wird unter seinem Dach die Einrichtungen und das Fachwissen zur Ausbildung und Schulung von Verfahrenstechnikern vereinen und soll sich als Europas führendes Wissenszentrum über die bio-basierte Industrie etablieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird darin liegen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für Biotechnologie und deren Beitrag zur Gesellschaft wecken und zu vertiefen.
Das neue Schulungszentrum wird gemeinsam von Interreg IV (dem interregionalen Entwicklungsprogramm der Europäischen Union), der flämischen und der niederländischen Regierung sowie der Stadt Terneuzen finanziert. Die Inbetriebnahme in Terneuzen (Niederlande) ist für das erste Quartal 2011 geplant.
„Nach unserem Wissen ist dies die erste Einrichtung ihrer Art in der Industrie, und wir kennen weltweit kein vergleichbares zweites Projekt,“ sagt Peter van den Kieboom, Projektleiter des Bio Base Europe Training Centre. „Die Entwicklung einer nachhaltigen Biowirtschaft ist für den langfristigen Wohlstand Europas entscheidend. Wir wollen als herausragendes Kompetenzzentrum für Schulung, Ausbildung, Knowhow-Transfer und Fachwissen der Bioindustrie einen Beitrag dazu leisten.“
Schulung und Ausbildung stehen im Mittelpunkt der geplanten Aktivitäten des neuen Zentrums. Es sind sowohl Standard- als auch maßgeschneiderte mehrsprachige Kurse auf Englisch, Französisch, Holländisch/Flämisch und Deutsch vorgesehen. Die angebotenen Kurse sollen die bestehenden Lehrpläne an Schulen und technischen Ausbildungsstätten ergänzen und vertiefen, mit der Zielsetzung, den industrieweiten Mangel an biotechnisch qualifizierten Verfahrens- und Wartungsspezialisten zu beheben. Das Kursangebot wendet sich dabei an Mitarbeiter in der Bioindustrie und an Studenten in der Region, die ihre Ausbildung durch zusätzliche Kenntnisse in der Biotechnologie aufwerten möchten, sowie an Schulungsleiter und Lehrkräfte von weiterführenden und technischen Berufsfachschulen.
Das Zentrum wird mit umfangreichen Prüf- und Produktionsgeräten zur Herstellung von Biokraftstoffen und zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ausgestattet, einschließlich Biodiesel-, Bioethanol- und Biogasanlagen, Windkraftturbinen, Photovoltaikzellen und Wärmetauscherpumpen, um den Kursteilnehmern erweiterte Möglichkeiten zu bieten, sich intensiver mit biotechnischen Betriebseinrichtungen vertraut zu machen.
Darüber hinaus ist das Bio Base Europe Training Centre als Schnittstelle für die Vernetzung und den Wissensaustausch in der Bioindustrie konzipiert, indem es Firmen, Technikern, Unternehmensgründern und Forschungsinstituten als Kontakt- und Informationsplattform dient. Um diese Funktion auszubauen, ist auch ein intensives Programm mit monatlichen Seminaren sowie Kongressen vorgesehen.
Last but not least will das Zentrum außerdem das öffentliche Bewusstsein für Biotechnologie sowie bio-basierte Produkte und Verfahren im Allgemeinen schärfen. Zu diesem Zweck werden eine Reihe von Werbekampagnen entwickelt, die sich an Schüler und Studenten, an die allgemeine Bevölkerung, an nicht-staatliche Organisationen sowie an Behörden wenden, darunter auch Besuche an Schulen, um dort über die Berufschancen in der Biotechnologie zu informieren. Und in einem festen, öffentlich zugänglichen Ausstellungsbereich des Zentrums können bio-orientierte Unternehmen spezifische Projekte vorstellen.
Das Bio Base Europe Training Centre wird drei Vollzeitmitarbeiter beschäftigen sowie etwa 12 Fachkräfte in Teilzeit von partnerschaftlich verbundenen Instituten und Akademien in der Region. Ein Geschäftsführer wird voraussichtlich bis Ende 2009 ernannt.
„Das Projekt Bio Base Europe wird die Kanalzone Ghent-Terneuzen zum Dreh- und Angelpunkt der europäischen Biowirtschaft machen,“ sagt van den Kieboom. „Die Eröffnung des neuen Schulungszentrums ist der zweite wichtige Schritt in unserem Plan und wird das Angebot an dringend benötigten, biotechnisch ausgebildeten Verfahrens- und Wartungsspezialisten deutlich erhöhen. Dies und die Pilotanlage werden uns helfen, den Wandel zu einer nachhaltigen Biowirtschaft zu beschleunigen.“
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Hinweise für Redakteure
Über den Biopark Terneuzen
Der im Februar 2007 gegründete Biopark Terneuzen ist eine „Smart-Link-Initiative“, die einen neuen Denkansatz in der Entwicklung einer nachhaltigen Bio- und Agrarindustrie darstellt. Aufbauend auf den bewährten wirtschaftlichen Vorteilen und dem Knowhow-Transfer aus der gemeinsamen Ansiedlung verwandter Unternehmen, erreicht der Biopark in der Umsetzung dieses Anspruchs eine neue Dimension, indem er mit Hilfe von „smarten Verknüpfungen“ die Nutzung entscheidender Synergien zwischen den beteiligten Partnergesellschaften fördert und erleichtert. Hiervon betroffen ist insbesondere das Potenzial für den Austausch und wechselseitigen Einsatz von Nebenprodukten und Abfällen als Rohmaterialien oder Energiequellen für eigene Prozesse. Dies trägt zur Produktivität der Unternehmen, zur Schonung nicht-erneuerbarer Ressourcen und zu einer Reduzierung der Umweltbelastung bei. Zur wachsenden Liste der Mitglieder des Biopark Terneuzen zählen unter anderem Yara Sluiskil, Nedalco, Cargill, EcoService Europe, Heros, ESV Group und Rosendaal Energy. Weitere Informationen über den Biopark Terneuzen: www.bioparkterneuzen.com.
Über das Ghent Bio-Energy Valley
Das Ghent Bio-Energy Valley unterstützt die Entwicklung nachhaltiger, bio-basierter Aktivitäten in der belgischen Region Gent. Es ist eine Gemeinschaftsinitiative der Universität, der Stadt und des Hafens von Gent sowie der Entwicklungsagentur Ostflandern und mehreren Industrieunternehmen mit Aktivitäten in der Erzeugung, Verteilung, Lagerung und Verwendung von Bioenergie und bio-basierten Produkten. Das Ghent Bio-Energy Valley gilt als eine führende europäische Initiative zur Entwicklung der Biowirtschaft von morgen. Kooperationsprogramme, Gemeinschaftskampagnen und Synergieschöpfung zwischen den Partnern fördern dies in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Strukturpolitik, Logistik und Öffentlichkeitsarbeit. Weiter Informationen: www.gbev.org.
Über Interreg IV
Interreg IV ist das von der EU durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) 2007-2013 finanzierte Programm zur Förderung grenzübergreifender Kooperationen und nachhaltiger gesellschaftlich-wirtschaftlicher Entwicklungen in europäischen Grenzgebieten. Der Lenkungsausschuss des holländisch-flämischen Interreg-IV-Programms, das unter anderem die Bio-Base-Europe-Initiative ausgewählt hat, setzt sich aus Delegierten für die international Zusammenarbeit der acht holländisch-flämischen Grenzregionen sowie je einem Vertreter der holländischen und der flämischen Regierung zusammen. Weitere Informationen: www.grensregio.eu.
Weitere Informationen über Bio Base Europe: www.biobaseeurope.eu.
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